Geschichte der WBG Lanzgut

Während des 2. Weltkrieges war auf Grund der Materialknappheit der Wohnungsbau beschränkt. Durch den grossen Bevölkerungszuwachs entstand ein gewaltiger Nachholbedarf. Dies veranlasste im Jahr 1943 leitende Persönlichkeiten der SVEA (Schweizerischer Verband evangelischer Arbeiter) zur Gründung einer Baugenossenschaft. Es wurde beschlossen, in Thun 7 Wohnblöcke mit 81 Wohnungen zu bauen. Das benötigte Bauland stellte die Gemeinde Thun im Baurecht zur Verfügung. Auf dem Gebiet der Lanzgut wurden 1947 die ersten Gebäude fertig erstellt und konnten von den zukünftigen Genossenschaftern bezogen werden.

 

Leider fiel von Anfang an ein Schatten auf die neue Siedlung, die Zusammenarbeit mit der SVEA war schwierig und mit der Zeit untragbar. Am 26.9.1953 wurde an der Delegiertenversammlung der BG SVEA die Loslösung der Lanzgut beschlossen. Nach schwierigen Verhandlungen war es schliesslich möglich, die ganze Siedlung mit allen Rechten und Pflichten für Fr. 1,4 Mio. zu übernehmen. Der Weg zur Neugründung stand offen. Diese fand am 1.9.1953 statt. Die neue Wohnbaugenossenschaft wurde Lanzgut genannt.

 

Bald nach der Gründung zeigte sich, dass das Angebot an Wohnungen zur Nachfrage in keinem Verhältnis stand. In den Jahren 1955 und 1956 wurden die Etappen Teichmattstrasse, bestehend aus je 18 Vier- und Dreizimmer-Wohnungen realisiert. Die Baukosten betrugen Fr. 1,2 Mio.

 

1962 brannte auf der Liegenschaft Lanz das Bauernhaus ab. In klarer Erkennung der Situation machten sich viele Genossenschafter an die Arbeit. Die restliche Liegenschaft der Familie Lanz konnte erworben werden. Kurz darauf war Architekt Franz Wenger am Planen. Erstmalig für Thun entwarf er ein Hochhaus mit 36 Wohnungen und daran angebaut eine unterirdische Autoeinstellhalle für 25 Personenwagen. Das Projekt wurde mit einen Kostenaufwand von Fr. 1,5 Mio. ausgeführt. Da immer mehr Parkplätze benötigt wurden entstand die Idee einer zweiten Autoeinstellhalle, welche am 23.3.1979 in Betrieb genommen werden konnte.

 

Es ist der heutigen Verwaltung wichtig, dass das Leben im Lanzgut für alle Genossenschafter angenehm ist. Die Kinder sollen die Möglichkeit zur sinnvollen Freizeitgestaltung erhalten, die Senioren weiterhin mit den Jüngeren in engem Kontakt bleiben und jedermann glücklich sein, in der Wohnbaugenossenschaft Lanzgut zu leben.